Spoileralarm

Seven SOULS: Sieben Gründe, Mary Shayne zu hassen - Barnabas Miller

Seven SOULS - Sieben Gründe, Mary Shayne zu hassen - Barnabas Miller, Jordan Orlando, Heinrich Koop, Franca Fritz

Ethan Cross hätte es nicht besser schreiben können

Seiten: 412

Genre: Jugendthriller

Erster Satz: "Da war dieser Schmerz, noch vor allem anderen, diese wummernden, höllischen Trommelschläge in ihrem Kopf - genau die Sorte von Schmerz, die in einem den Wunsch weckt, sich irgendwo zu verkriechen und zu sterben."

 

Geweint: Ja.

Inhalt: Mary war nicht nur das beliebteste und hübscheste Mädchen der Schu­le, sondern auch das am meisten gehasste und deshalb musste sie sterben. Aber ihr Tod ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Ein Fluch sorgt dafür, dass sie den Tag, an dem sie starb, immer wieder erleben muss. Aus der Perspektive ihrer sieben Freunde lernt sie eine ganz andere Mary Shayne kennen. Und bekommt sieben Mal vor Augen geführt, dass jeder gute Gründe hatte, sie zu hassen.

Meinung: Ich bin mir fast sicher, dass Ethan Cross und Barnabas Miller ein und derselbe Autor sind. Aber fangen wir mit dem Anfang an, Mary wacht nackt in einem Möbelgeschäft auf, sie hat Schmerzen, kann sich an nichts mehr erinnern und versucht jemanden zu erreichen. Außerdem ist noch ihr 17. Geburtstag. Und so beginnen wir auch schon den Wettlauf mit der Zeit, es ereignen sich viele komische Dinge die auf den ersten 200 Seiten keinen Sinn machen. Warum? Weil Mary erstmal noch unter den Lebenden weilt. Ich verrate nicht zu viel, aber 7 Freunde? Amy, Joon, Trick, Scott und Ellen ( wobei Ellen die Schwester von Mary ist und eigentlich nicht dazuzählt) sind für mich nur 5. Und der Anfang hat mir auch wirklich gut gefallen, Mary wird von ihrem Freund verlassen, ihre Freunde wenden sich von ihr ab, an ihrem Geburtstag. Sie weint, fühlt sich elend und geht mit einem Typen namens Dylan aus.
Mary stirbt dann im Lauf der Geschichte auch mal, welch Erleichterung. Ja, das hört sich bizarr an, aber wenn man von der Inhaltsangabe ausgeht denkt man einfach nicht das man noch so lange hingehalten wird, man baut schon fast eine emotionale Bindung zu Mary auf, und eigentlich heißt es doch 7 Gründe um sie zu hassen, und zwar so sehr, dass sie sterben muss.
Nach 200 Seiten wird die Geschichte aber so abstrus, dass ich einfach nur noch schnell fertig werden wollte. Da organisieren sich Jugendliche zum reinsten Mordkommando, ziehen eine riesen Show ab um Mary zu  verängstigen, am Ende wird man als Leser auch irgendwie im Stich gelassen. Mary ist gestorben weil sie ein schlechter Mensch war, oberflächlich, gemein. Also wenn das die Grundvoraussetzung für einen Mord sind, dann sollten sich manche aber ganz schön warm anziehen.
Das mit dem Fluch finden Mary und der Leser erst ziemlich gegen Ende raus, was das Buch auch eher ins Fantasy-Genre rutschen lässt.

Fazit: Das Buch war streckenweise sehr spannend, gegen Ende muss ich zugeben hat es mich dann doch noch gefesselt. Ich verstehe allerdings nicht wieso die Personen damit durchkommen, und wieso man sie umbringen muss. Kontaktabbruch, eventuell andere Schikanen hätten es da meiner Meinung nach auch getan. Generell hat mich der Stil sehr an "Ich bin die Nacht" von Ethan Cross erinnert. Da werden falsche Spiele gespielt, Tatsachen vorgegaukelt und am Ende, Überraschung, ist alles ganz anders.